Wenn die Wochen nur so dahinfliegen und wir vor lauter To-Do-Listen und Terminen die Zeit vergessen, haben wir uns doch alle am Tag vor einem besonderen Ereignis schon dabei ertappt, wie wir eilig losgezogen sind: Auf der Suche nach einem Last-Minute-Geschenk. Valentinstag, Geburtstage, ja selbst Weihnachten sind aber auch immer sehr überraschende Termine im Jahr. Kaum blinzelt man zweimal, da steht als Kalendereintrag für morgen schon wieder ein vergessener Termin, bei dem man seine(n) Liebste(n) doch eigentlich überraschen wollte. Waren es da nicht noch Monate hin?
Die meisten Last-Minute-Geschenke sind ja nicht gerade der Brüller, wenn wir mal ganz ehrlich sind. Der Beschenkte merkt meist schnell, dass keine aufwändige Vorbereitung, kein tagelanges Kopfzerbrechen vor dem endgültigen Geschenkideen-Durchbruch auf dem Notizzettel stand. Die Hetzjagd durch die Stadt nach einem passenden Geschenk sieht man wahrscheinlich noch am schmerzerfüllten Gesichtsausdruck, wenn der Beschenkte langsam das Geschenkpapier abzieht. Es ist mal wieder das falsche Parfüm oder Ohrringe, die nicht dem Stil entsprechen. Für die/den Liebste(n) trägt man sie aber ja doch und auf die Frage, wie es gefällt, füllt sich das nächste Gesicht mit einem eher schiefen Lächeln, als einem herzlichen.
Was aber, wenn wir gerade in unseren innigsten Beziehungen mal ehrlich sind? Was, wenn wir uns, so wie Gott uns geschaffen hat vor unsere(n) Partner(in) stellen und die Wahrheit sagen? “Du, ich habe heute leider kein Geschenk für dich. Ich habe mir überlegt, ich schenk dir meine Zeit. Ich schenk dir mich. Sex, jetzt!” Wäre das dann nicht wieder ein sehr besonderes Geschenk?
In längeren monogamen Beziehungen fällt Sex auf dem tagesaktuellen to-do-Zettel ja meistens hinten runter. Heute war ein langer Tag auf der Arbeit, Deadlines, der brüllende Chef stand in der Tür, der Haushalt hat ein abendfüllendes Programm eingenommen oder die Kinder waren schwer ins Bett zu kriegen. Irgendwas ist ja immer. Aber ist Sex, dann nicht das, was wir uns für besonders zweisame Momente aufheben? Und genau deswegen ist es das beste Geschenk was wir uns gegenseitig machen können! Gerade wenn und vor allem dann, wenn wir es uns schon länger nicht mehr gegenseitig gemacht haben! Soll ich euch was verraten? Bei uns steht definitiv Sex am Valentinstag auf der Grußkarte!
In einer aktuelleren Studie zum Thema Sex, Liebesleben und Gesundheit der Deutschen zeigt sich das erschreckende Bild bestätigt. Je länger die Partner zusammen sind und je älter wir werden, desto weniger oft und weniger ausgefalleneren Sex haben wir. Am Liebsten tun wir es vaginal und gemeinsame Erotik heißt Pornos schauen und Sextoys ausprobieren. Leute, ausprobieren! Nicht regelmäßig nutzen, nur ausprobieren! Wir Deutschen sind da ja wenig erkundungsfreudig, was die Sexpraktiken angeht, im Vergleich zu manch anderer Kultur. Wie wärs, wenn ihr euren Partner schon einen kleinen Vorgeschmack auf das ausstehende Geschenk gebt, in dem ihr ihm die ein oder anderen Sextechnik ferner Länder ins Ohr flüstert. In Ostafrika zum Beispiel gibt es die Sexpraktik Anklopfen. Dabei dringt der Mann nicht in die Frau ein, sondern stimuliert sie bis zum Orgasmus mit immer schnelleren Klopfbewegungen an der Klitoris. Na, Lust das mal auszuprobieren?
Also ihr Lieben, wenn ich euch heißen Sex als Geschenk vorschlage, dann rede ich hier nicht vom absoluten SOS-Last-Minute-Geschenk, da müsst ihr euch leider was anderes überlegen. Ich rede hier auch nicht von schnöden, stupiden Bewegungsabfolgen, die schon Ewigkeiten immer gleich in derselben Abfolge, Reihenfolge und dem immergleichen Ergebnis enden. Ich rede von heißen Sex, die Sorte von der alle behaupten, den gibt es nicht mehr nach zig Jahren Partnerschaft. Der Akt, der nur hinter vorgehaltener Hand laut ausgesprochen werden darf und von dem du noch Wochen später Tagträume an dieses sinnliche, leidenschaftliche Gefühl hast. Dieses Prickeln auf der Haut, weil du dich wieder wie frisch verliebt fühlst. Na, du weißt doch noch was ich mein, oder?
Genau da macht uns die Einfachheit aber wieder einen Strich durch die Rechnung, denn es soll ja kein typischer Besorgs-mir-mal-wieder-dann-haben-wirs-die-Woche-hinter-uns-Sonntagabend-Quickie werden. Es bedarf einiger Vorbereitung:
- Hast du schon ein verführerisches Outfit im Schrank oder darf es etwas Neues sein?
- Überlege dir ein paar Ideen, wie du deinen Partner überraschen kannst. Das Internet ist voll mit Stellungen, Praktiken, Rollenspielen, Toys, Bindeanleitungen oder wonach dir der Sinn steht.
- Sei vorbereitet! Gleitgel, das Mittel zur Verhütung deiner Wahl (wenn nötig.) und Accessoires für deine Ideen sollten bereit liegen.
- Heize ein! Ich meine nicht dir oder deinem Partner, sondern den Raum. Nichts ist schlimmer als ein eiskalter Ort, der eher zu Flauschsocken und Decke bis zum Kopfhochziehen einlädt.
Schauen wir uns mal die Vor- und Nachteile an:
Pro Sex:
- Eure Partnerschaft wird gestärkt, dafür sorgt das Kuschelhormon Oxytocin.
- Mhhhhh! Dieses wohlige Entspannungsgefühl nach einem Höhepunkt.
- Ihr fühlt euch in eurem Körper wohler, geliebter, selbstbewusster.
- Glückshormone werden ausgeströmt und der nächste Tag ist jetzt schon gerettet! Habt ihr schon eine passende Ausrede für euer verschmitztes Grinsen?
- Eine neue gemeinsame Erinnerung und am besten schwelgt ihr gemeinsam darin. Vielleicht sogar auf der nächsten Familienfeier, sodass eure Lust zusammen ins Bett zu kommen nochmal angeheizt wird.
Contra Sex:
- Beide Partner müssen Lust aufeinander haben.
- Mehr.
- gibt.
- es.
- nicht,
- wenn wir mal ehrlich sind. Für alles andere findet man doch immer irgendwie eine Lösung ♥
Ich wünsche euch ganz viel Abenteuerlustigkeit, Freude und Spaß beim Verschenken und Ausprobieren!